Die Fortführungsprognose wird nicht nur in Zusammenspiel mit der Insolvenz oder einer Kreditvergabe verlangt. Ein weiteres Erfordernis ergibt sich aus dem Verbrauch von 50 % des Stammkapitals. Sobald dieser Punkt erreicht wurde, ist es erforderlich eine Gesellschafterversammlung einzuberufen und die Gesellschafter über die aktuelle finanzielle Lage des Unternehmens zu informieren. Die Fortführungsprognose gibt in diesem Zusammenhang einen guten Überblick über alle Zahlen sowie einen Ausblick auf die finanzielle Zukunft des Unternehmens. Die Gesellschafter sehen somit noch einfacher, ob die Verwendung des Stammkapitals auf die Begleichung von Verbindlichkeiten zurückzuführen ist oder für Investitionen aufgewendet wurde. Dank der Prognose ist somit noch einfacher ersichtlich, wie erfolgversprechend die Zukunft des Unternehmens ist.

Der Geschäftsführer ist auch den Gesellschaftern zum Handeln verpflichtet

Wie auch in den übrigen Fällen, liegt es in der Verantwortung des Geschäftsführers die Fortführungsprognose vorzulegen. Diese Aufgabe bedeutet jedoch nicht zwangsläufig die Prognose selbstständig zu erstellen. Die Geschäftsführer können hierfür entweder den Buchhalter des Unternehmens beauftragen oder bei kleineren und mittleren Unternehmen diese Aufgabe einem Steuerberater überlassen. Da es im Interesse der Geschäftsführer liegt die Fortführungsprognose in einer ansprechenden Form zu präsentieren, ist es ein Zeichen von Führungsstärke diese Aufgabe einem Profi zu überlassen. Diese Professionalität und Führungsstärke an den Tag zu legen ist auch für die Gesellschafter ein wichtiges Indiz den Entscheidungen eines Geschäftsführers weiterhin das notwendige Vertrauen zu schenken. Fehlt dieses, kann auch der Ruf eines Unternehmens schnell ins Wanken geraten.

Eine professionell erstellte Prognose beantwortet alle Fragen

Wird eine unplanmäßige Gesellschafterversammlung einberufen, ist es ganz normal mit einer Vielzahl an Fragen konfrontiert zu werden. Je mehr Gesellschafter vorhanden sind, umso schwerer ist es jedem einzelnen ausreichend Zeit zu widmen. Haben die Gesellschafter nach der Versammlung noch Fragen ist dies einer der besten Nährböden für Gerüchte. Umfassen diese Begriffe wie Pleite oder Misswirtschaft, bleibt dies auch Lieferanten oder den Banken nicht verborgen. Eine professionelle Fortführungsprognose mit einer positiven Bescheinigung für die nahe Zukunft des Unternehmens ist daher für die Gesellschafter oftmals aussagekräftiger als jede beschwichtigende Aussage des Geschäftsführers. Schwarz auf Weiß nachzulesen, wofür das Stammkapital verwendet wurde, beantwortet alle offenen Fragen und macht es überflüssig noch einmal persönlich mit dem Geschäftsführer in Kontakt zu treten. Diese können sich somit weiterhin dem aktuellen Tagesgeschäft widmen, um schon bei der nächsten Gesellschafterversammlung nur positive Nachrichten im Gepäck zu haben.